Der Pont Saint-Bénézet ist das berühmteste Wahrzeichen der Stadt Avignon und soll im 12. Jahrhundert errichtet worden sein.

Vermutlich begann die Geschichte der Brücke mit dem jungen Hirten Saint Bénézet, der um das Jahr 1177 herum durch göttliche Stimmen dazu aufgefordert wurde, eine Holzbrücke über die Rhone zu schlagen. Bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1185 besaß die Brücke eine Spannweite von 900 Metern und 22 Bögen und wurde zum einzigen Weg, der Lyon mit dem Mittelmeer verband. Sie wurde immer wieder von den Überschwemmungen der Rhone weggespült, und nachdem sie 1226 während des Albigenser-Kreuzzuges zerstört worden war, wurde ihre Instandhaltung schließlich zu teuer und sie wurde daher im 17. Jahrhundert vollständig ihrem Schicksal überlassen.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Brücke von Avignon regelmäßig umgebaut, renoviert und repariert, wobei sie ihre Berühmtheit jedoch vor allem dem allgegenwärtigen Kinderlied "Sur le pont d'avignon" verdankt, das im 16. und 17. weite Verbreitung fand und irgendwie nie in Vergessenheit geriet.

Die wahren Ursprünge der Brücke von Avignon sind nach wie vor ungeklärt und geben unter Wissenschaftlern Anlass zu zahlreichen Debatten. Das Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS hat sie seit 2010 bis heute weiterhin zum Gegenstand der von ihm geleiteten interdisziplinären Forschung gemacht, die insbesondere eine Vielzahl von multimedialen Museumsausstellungen hervorgebracht hat.

Der Pont Saint-Bénézet wurde 1995 zusammen mit den anderen architektonischen Schätzen der Altstadt von Avignon zum Welterbe der UNESCO erklärt.